Schlimmer ist besser

[1]

Johann Heinrich Fuseli, "The Nightmare,"

1,309 words

Übersetzt von Deep Roots

English original here [2], French translation here [3]

Es klingt wie Neusprech. Weiße Nationalisten und andere Radikale pfeffern ihre politischen Diskussionen oft mit dem Satz „Schlimmer ist besser.“ Aber was meinen sie?

Die Phrase ist täuschend kurz und kategorisch, was einen in Versuchung führt zu glauben, daß sie als ein universales Gesetz dargeboten wird. Aber wenn man sie in dieser Weise behandelt, ist es ein Kinderspiel, sie mit einem oder zwei Gegenbeispielen zu „widerlegen“. Immerhin ist schlimmer fast immer… schlimmer.

„Schlimmer ist besser“ ist keine universale oder kategorische Behauptung. Ihre Bedeutung hängt gänzlich vom Kontext ab, und sie aus diesem Kontext zu entfernen, verwandelt sie in Unsinn, daher ist das eine Form von Sophisterei, ein Weg, in einer Diskussion einen leichten Sieg zu erringen.

Wenn ein Republikaner sagt, „Schlimmer ist besser“, dann meint er gewöhnlich: „Schlimmer für die Demokraten ist besser für die Republikaner.“ Wenn es ein Demokrat sagt, meint er üblicherweise: „Schlimmer für die Republikaner ist besser für die Demokraten.“ Ein Kennzeichen primitiven Denkens – dem sich „moderne“ Menschen durch ihre Geburt (der demokratischsten Form von Snobismus!) so überlegen fühlen – ist, daß der König für die Ernte verantwortlich ist. Wenn die Ernte verdorben ist, muß der König sterben. Dasselbe Denken herrscht heute. Der Präsident ist für die Wirtschaft verantwortlich. Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, muß der Präsident ersetzt werden – durch einen Präsidenten der gegnerischen Partei.

Innerhalb eines Zweiparteiensystems funktioniert „Schlimmer ist besser“ so, daß es einen Blankoscheck der Macht für die jeweilige Partei schafft, die ihn innehat. Wenn eine Partei auf Grundlage ihrer Plattform und Versprechungen an die Macht gebracht wird, dann könnte sie sich tatsächlich dazu gedrängt fühlen, nach ihnen zu handeln. Aber wenn eine Partei gewählt wird, einfach weil sie nicht die andere Partei ist, dann genießt sie die Macht nicht aufgrund ihrer eigenen Verdienste, sondern aufgrund der Fehler ihrer Gegner, was bedeutet, daß sie so ziemlich alles tun kann, solange sie ausreichend anders als die andere Partei erscheint.

Und natürlich wissen wir weißen Nationalisten, daß keine der Systemparteien wirklich so verschieden ist. Sie sind nur Köpfe derselben Hydra, Sockenpuppen desselben Oktopus, Masken derselben fremden Oligarchie. (Und ich meine nicht Kang und Kodos [4].) Daher nährt sich das Zweiparteiensystem an seinen eigenen Versäumnissen und läßt die Frontmänner sich abwechseln, während es fortwährend Macht ansammelt.

Wenn ein weißer Nationalist einen Schritt vom System zurücktritt und sagt: „Schlimmer ist besser“, was meint er damit? Er meint gewöhnlich eines von drei Dingen:

1) „Je schlimmer für das System als Ganzes, desto besser auf lange Sicht für Weiße.“ Warum? Weil weiße Nationalisten glauben, daß wir niemals eine weiße Republik haben werden, indem wir innerhalb des gegenwärtigen Systems arbeiten. Aber nachdem wir nicht die Macht haben, das System direkt zu zerstören, ist es für uns notwendig, daß es sich selbst zerstört. Daher ist alles, was das System auf einen Zusammenbruch hintreibt – Wirtschaftsdepression, Korruption, Apathie, Zynismus, Massen-Chimpout [5]s, Fiat-Währung etc. – besser für die langfristigen Interessen von Weißen als die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Systems.

2) „Je schlimmer die Enteignung von Weißen heute ist, desto besser auf lange Sicht für Weiße.“ Warum? Weil die Weißen langsam zu Tode gebracht werden – durch demographische Trends, die sich über Jahrzehnte entwickeln – sodaß die meisten von uns nicht einmal bemerken, was geschieht, bis es zu spät ist. Wie kocht man einen Frosch, ohne daß er aus dem Topf springt? Indem man die Hitze langsam steigert, sodaß es zu spät ist, wenn er erkennt, daß er gekocht wird. Daher bedeutet „schlimmer ist besser“ in diesem Zusammenhang: Die Beschleunigung der Enteignung von Weißen wird das weiße Rassebewußtsein erhöhen.

Dies ist natürlich riskant. Wenn der Prozeß sich zu schnell beschleunigt – auf ein Niveau wie in Das Heerlager der Heiligen [6] – dann könnten wir trotzdem überflutet werden, selbst wenn wir tatsächlich unser Rassebewußtsein wiedergewinnen. Meine große Befürchtung ist, daß das System zu früh zusammenbrechen wird und weiße Nationalisten in keiner Position sein werden, wo sie Mitsprache dabei haben, was als nächstes kommt. Aber selbst dies ist weniger riskant als zuzulassen, daß unsere Enteignung sich langsam abspielt.

Die vorteilhafteste Form, wie sich die Enteignung von Weißen beschleunigen könnte, findet auf der symbolischen Ebene statt, die das Bewußtsein formt, während sie uns materiell kampffähig läßt, wenn uns danach ist. Wie ich anderswo [7] argumentiert habe, war die Wahl von Barack Obama symbolisch sehr gut für das weiße Rassebewußtsein, weil unser Präsident jetzt nicht mehr so aussieht wie wir. Obamas Wahl hat die Schwarzen auch viel dreister, gieriger und rücksichtsloser gemacht. Die Flashmobs dieses Sommers sind eine Widerspiegelung dessen, und sie sind auf symbolischer Ebene höchst lehrreich, ohne daß wir lähmende Kosten in der realen Welt erleiden.

3) „Je schlechter es der amerikanischen Wirtschaft heute geht, desto besser langfristig für Weiße.“ Die Amerikaner werden mit Wohlstand und Individualismus narkotisiert. Diese Drogen ermöglichen es uns, unseren Separatfrieden mit dem System zu machen, das uns zerstört. Trotz einer Menge patriotischen Schwadronierens über das Kämpfen für die Freiheit kämpfen die Amerikaner nicht um unsere Freiheit. Wir rennen weg, um unsere Freiheit zu haben. Wir ziehen eine Ausfahrt weiter die Interstate hinunter in eine andere Unterabteilung unserer Freiheit.

Solange die Amerikaner das Geld haben, werden wir uns und unsere Lieben gegen gesellschaftlichen Verfall und rassische Enteignung isolieren – und die dunklen Massen die Schwächeren und Ärmeren unter uns ausmerzen lassen. Aber die Räuber werden sich mit der Zeit die ökonomische Leiter hocharbeiten, und wenn sie die obere Mittelklasse holen kommen, werden nicht genug Weiße übrig sein, um sich zum Widerstand gegen sie zusammenzuschließen.

Wirtschaftliche Not erhöht auch den Rassenkonflikt und somit das Rassebewußtsein. Je schlechter es daher der Wirtschaft für weiße Amerikaner heute geht, desto schneller werden wir das Rassebewußtsein wiedergewinnen, und umso früher werden wir für uns selbst eintreten. Deshalb glaube ich, daß Gestalten wie Ron Paul, die die Wirtschaft auf ein festeres Fundament zu stellen versprechen, während sie den Rassenaustausch beibehalten, weit größere Feinde der Weißen sind als Barack Obama, der aussieht, als ob er den Dollar vielleicht in einer Amtszeit zerstören könnte.

* * *

Viele Menschen halten die Ansicht „schlimmer ist besser“ für moralisch verwerflich, weil das alles gemein und „vanguardy“ ist. Und fürwahr ist der Cyberspace voller Widerlinge, die in Visionen schwelgen, wie die verhassten Liberalen und „SWPLs“ von schwarzen Mobs ermordet werden, sodaß sie gackern und sagen können „Ich hab’s euch ja gesagt.“ Ihre Schadenfreude und verletzte Eitelkeit ist mit Händen zu greifen. Unsere Bewegung wird von Leuten geplagt, die zuerst Spinner und Hasser sind. Sie kommen zum weißen Nationalismus, weil sie die Feindpropaganda über uns glauben und denken, sie hätten eine Heimat gefunden.

Aber wahre weiße Nationalisten erfreuen sich nicht an der Idee, daß „schlimmer besser ist.“ Wir wünschten, es wäre nicht so. Wir wünschten, wir würden in einer Welt leben, in der schlimmer immer schlimmer ist. Wir wünschten, daß unser Volk die Warnungen weitsichtiger Weißer aus vergangenen Generationen wie Lothrop Stoddard vor den Torheiten des rassischen Egalitarismus und der nichtweißen Einwanderung beachtet hätten. Aber traurigerweise haben wenige die Warnungen überhaupt gehört, und die meisten davon ignorierten sie.

Die ultimative Verheißung von „schlimmer ist besser“ ist das alte Prinzip „pathema, mathema“ (leide und lerne): Die meisten Menschen lernen nicht durch intellektuelle Warnungen, die abstrakt und universal sind, sondern durch Erfahrung, die konkret und individuell ist. Gute Eltern wollen ihren Kindern natürlich unnötiges Leid ersparen. Daher warnen sie sie vor Gefahren. Aber dennoch lernen viele Kinder nur durch schmerzliche Erfahrungen.

Wie gute Eltern haben die weißen Nationalisten versucht, unserem Volk die kommenden Widerwärtigkeiten zu ersparen. Aber unsere Rasse ist ein Schlafwandler, der sich einem Abgrund nähert. Jetzt haben wir nur noch eine Wahl der Schrecken: das böse Erwachen der Katastrophe oder der ewige Schlaf des Aussterbens.

Anmerkung: Zu diesem Text wurde ich durch Alex Kurtagics Text “Schlimmer ist schlimmer, sofern es nichts Besseres gibt [8] angespornt, aber er nahm seine eigene Richtung, daher ist er nicht wirklich eine Antwort darauf.

Source: http://fjordman.wordpress.com/2011/10/15/schlimmer-ist-besser/ [9]