„5 to 9“-Konservatismus

1,175 words

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Grant Wood, „Fall Plowing“ („Pflügen im Herbst“), 1931

Übersetzt von Deep Roots

English original here [2]

Vor Jahren lieferte mir der Freund, der den größten Einfluß auf mein Erwachen bezüglich Rasse und der Judenfrage hatte, eine ziemlich Klarheit schaffende Unterscheidung zwischen „9 to 5“- und „5 to 9“-Konservatismus. 

Die „9 to 5“-Konservativen beziehen ihren Namen aus dem standardmäßigen Arbeitstag von 9 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags. Diese Konservativen konzentrieren sich auf den wirtschaftlichen Bereich. Sie möchten die wirtschaftliche Freiheit vor Einmischung durch die Regierung bewahren. Sie konzentrieren sich auch darauf, Steuern zu senken und Widerstand gegen neue Steuern zu leisten, sodaß produktive Menschen mehr von den Früchten ihrer Arbeit behalten können. Kurz, „9 to 5“-Konservatismus ist einfach Wirtschaftsliberalismus. Seine ideologisch reinsten Befürworter in Amerika sind heute die Libertären und die Tea Party.

„5 to 9“-Konservative beziehen ihren Namen vom Rest des Tages. Sie konzentrieren sich darauf, die nicht-ökonomischen Bereiche des Lebens zu bewahren: Familie, Zivilgesellschaft, Religion, Kultur, Geschichte, Umwelt etc.

Viele „5 to 9“-Konservative sind in Wirklichkeit politische Liberale. Zum Beispiel sind Umweltschützer, Bewahrer historischer Dinge und Förderer von fußläufig erreichbaren Gemeinden, von Grundstückserschließungen mit gemischter Nutzung, Architektur mit menschlichem Maßstab und öffentlichen Räumen allesamt objektiv Konservative der „5 to 9“-Sorte (ungeachtet irgendwelcher echt linker Positionen, die sie vielleicht ebenfalls beziehen). Aber politisch tendieren sie dazu, links der Mitte zu sein und mit den kommerziellen Interessen über Kreuz zu sein, die von den „9 to 5“-Konservativen verfochten werden.

Es hat seinen guten Grund, warum die beiden Arten von Konservativen miteinander auf Kriegsfuß sind. Unbegrenzte wirtschaftliche Freiheit neigt dazu, die anderen Bereiche der Gesellschaft zu korrodieren. Am besten versteht man das, wenn man über Arbeitszeiten nachdenkt. In Amerika haben wir heute keine „9 to 5“-Wirtschaft. Wir haben eine 24/7-Wirtschaft.

Als bohemehafter Intellektueller kann ich mich darüber nicht beschweren. Ich finde es sehr bequem, daß ich um 4 Uhr morgens rausgehen kann, um eine Packung Milch von einem Meth-Zombie zu kaufen. Amerikaner, die in Deutschland leben, sind schockiert, daß die meisten Geschäfte um 6 Uhr abends geschlossen und an Wochenenden gar nicht offen sind. Es zwingt sie dazu, tatsächlich vorauszuplanen, eine der vielen Fähigkeiten, die das amerikanische Leben hat erschlaffen lassen.

Der Grund, warum Deutschland und andere Länder die Geschäftszeiten regulieren, ist nicht, daß sie „Sozialisten“ oder „Linke“ sind. Es liegt daran, daß sie „5 to 9“-Konservative sind. Sie begreifen, daß Ladenangestellte Freunde und Familien und Gemeinschaften haben. Die Arbeitszeiten werden reguliert, damit mehr Menschen die Stunden von 5 bis 9 Uhr und die Wochenenden mit ihren Familien und Freunden verbringen können. Ja, solche Gesetze sind uns insofern lästig, als wir Konsumenten sind. Aber wir sind mehr als Konsumenten. Wir haben Familien, Freunde, Gemeinschaften. Oder wir sollten welche haben.

Warum muß die Regierung sich einmischen? Sagen wir, es gibt keine Gesetze, die die Öffnungszeiten von Einzelhandelsunternehmen regeln. Wenn eine Firma beschließt, ihre Öffnungszeiten am Abend auszudehnen, um ihren Marktanteil zu vergrößern, werden andere unter Druck geraten, nachzuziehen. Schließlich werden wir uns durch die Magie des Marktes in eine 24/7-Wirtschaft hineinkonkurrenzieren, in der es ganze Gewerbezweige gibt, in denen die Anfangsjobs, die oft von jungen Leuten besetzt werden, welche Kinder haben (oder haben sollten), die in den treffend „Friedhofsschichten“ genannten Nachtschichten sind.

Vom gesellschaftlichen Standpunkt aus ist dies eine zutiefst destruktive Entwicklung. Und vom wirtschaftlichen Standpunkt aus ist sie ebenfalls destruktiv, nachdem in einem 24-Stunden-Tag dieselbe Menge Milch verkauft wird, wie an einem 10-Stunden-Tag verkauft würde, nur daß alle gezwungen sind, 24/7 die Lichter eingeschaltet und die Gebäude bemannt zu lassen, weil sie sonst ihren Marktanteil verlieren würden.

F. Roger Devlin verwendet eine exzellente Analogie, um die Natur destruktiver Konkurrenz zu veranschaulichen. Stellt euch vor, ihr würdet bei einer Sportveranstaltung sitzen. Es könnte für euch vorteilhaft sein, aufzustehen, um ein aufregendes Spiel zu sehen. Aber wenn eine Person steht, werden andere dazu gezwungen sein, ebenfalls zu stehen. Schließlich werden alle stehen, sodaß der Vorteil des Stehens für jedes Individuum aufgehoben wäre. Jeder wird eine gleich gute Sicht auf das Spiel haben wie am Anfang, aber sie werden es weniger bequem haben… weil sie stehen. Der einzige Weg, diese Art destruktiver Konkurrenz zu stoppen, besteht darin, daß die Verantwortlichen Gesetze dagegen erlassen und durchsetzen. Dasselbe gilt für den wirtschaftlichen Bereich.

Die Idee des „5 to 9“-Konservatismus ist für weiße Nationalisten nützlich, weil wir selber „5 to 9“-Konservative sind. Immerhin sind wir darauf bedacht, unsere Rasse zu bewahren, und wir sind bereit, mit den „9 to 5“-Konservativen zu kämpfen, die uns zerstören, indem sie nichtweiße Arbeitskräfte importieren, die weiße Jobs wegnehmen, oder weiße Jobs in nichtweiße Länder exportieren.

Die Unterscheidung zwischen „5 to 9“- und „9 to 5“-Konservativen ist auch hilfreich, um neue politische Allianzen ins Auge zu fassen – und bestehende zu zerbrechen. In Amerika sind die Großparteien heute Koalitionen, die beide bedeutende Zahlen von „5 to 9“-Konservativen enthalten.

Unter Republikanern tendieren die „5 to 9“-Konservativen dazu, religiöse Konservative und Traditionalisten zu sein. Unter Demokraten tendieren die „5 to 9“-Konservativen dazu, Umweltschützer, Konsumentenschützer, Bewahrer historischer Denkmäler, Neue Stadtplaner und dergleichen zu sein.

In beiden Parteien tendieren die „5 to 9“-Konservativen dazu, überwiegend weiß zu sein. Weiters werden die „5 to 9“-Konservativen in beiden Parteien von den Parteiführern wegen ihrer Wählerstimmen ausgenützt. Und letztendlich wird von den Führern der Großparteien ein Veto gegen Interessen von „5 to 9“-Konservativen eingelegt, weil ihr Hauptfokus die Förderung gesellschaftlich korrosiver Ideologien ist: Wirtschaftsliberalismus bei den Republikanern, Sozialliberalismus bei den Demokraten. Es wäre enorm subversiv/produktiv, wenn “5 to 9”-Konservative sich von der korrosiven Ideologie des Liberalismus befreien könnten, des rechten wie des linken.

Es wäre interessant, „5 to 9“-Konservative aus dem gesamten politischen Spektrum zusammenzubringen, um einen Dialog zu beginnen. Ich denke, sie würden entdecken, daß sie viel mehr gemeinsam haben, als sie glauben. Es ist eine Konversation, an der wir weißen Nationalisten teilnehmen müssen. Wir müssen da sein, um ihnen ihr implizites Weißentum voll zu Bewußtsein zu bringen. Wir müssen ihnen zeigen, daß ihre Werte die Produkte homogener weißer Gesellschaften sind und ohne diese nicht bewahrt werden können. Wir müssen ihnen erklären, daß die Führer der Großparteien sie ausnützen und verraten. Und wir dürfen nicht versäumen ihnen zu erklären, warum beide Parteien jüdische Interessen auf Kosten weißer Interessen verfolgen.

Es ist auch wichtig, ihnen zu helfen zu verstehen, daß vor dem Aufkommen der modernen Verirrungen des wirtschaftlichen und politischen Liberalismus der Mainstream des westlichen politischen Denkens von Aristoteles bis zu den Gründern Amerikas erkannte, daß eine freie Gesellschaft breit gestreutes Privateigentum in stabilem Besitz erfordert, und daß zur Erreichung dieses Zwecks ein gewisses Maß an Wirtschaftsregulierung notwendig ist.

Letztendlich sind weiße Nationalisten mehr als bloße Konservative, denn obwohl eine Menge von dem, was wir wollen, von der Idee des „5 to 9“-Konservatismus abgedeckt werden kann, ist das nicht genug. Von meinem nietzscheanischen/Spengler’schen Standpunkt ist bloßer Konservatismus nicht wirklich eine Alternative zur Dekadenz. Stattdessen ist er eine Form der Dekadenz, denn ein gesunder Organismus bewahrt oder wiederholt nicht bloß die Vergangenheit, sondern trägt sie vorwärts und verwandelt sie in kreativer Weise. Aber politisch gesprochen kommt der Konservatismus zuerst, nachdem unsere Rasse überleben muß, bevor wir uns Sorgen über den Luxus der Selbstperfektionierung machen können.

Source: https://schwertasblog.wordpress.com/2012/12/14/5-to-9-konservatismus/ [3]